Auch wenn für viele Züchter Zuchtwerte in der neuen Form noch Neuland sind, werden wir alle in den nächsten Jahren von diesen profitieren und eine Weiterentwicklung der Zucht durch die Werte aus der Zuchtwertschätzung erleben.
Die Zuchtwerte liefern uns je nach Rasse unterschiedliche Werte, bei den Milchziegenrassen ist vor allem der Milchwert (MW) ein entscheidendes Kriterium.
Ziel eines jeden Züchters sollte es sein, durch die gezielte Auswahl der Elterntiere, die Leistung der nächsten Generation zu verbessern und so Schritt für Schritt dem Zuchtziel etwas näher zu kommen. Die Zuchtwerte geben keine Auskunft über die Leistung eines Tieres, sondern vielmehr über die Erbanlagen. Ein Zuchtwert der über dem Durchschnitt liegt, hat also zur Folge, dass die Nachkommen dieses Tieres eine überdurchschnittliche Leistung erbringen werden.
Neben den jeweiligen Zuchtwerten wird auch (immer in Klammer) die Sicherheit angeführt. Die Sicherheit des Zuchtwertes gibt Auskunft über dessen Aussagekrafte bzw. Zuverlässigkeit. Sie ist abhängig von der Anzahl der für die Zuchtwertschätzung zur Verfügung stehenden Informationen. Junge Widder/Böcke und ältere Widder/Böcke, die nur in kleinen Betrieben eingesetzt wurden, haben demnach niedrigere Sicherheiten als Vatertiere, die in größeren Betrieben, bzw. überbetrieblich eingesetzt werden.
Bedeutung Zuchtwerte
Natürlich gilt auch bei Zuchtwerten, je höher desto besser. Ein Zuchtwert von 100 entspricht dem Durchschnitt der Population und ist ein Mindestkriterium, um sich in der Zucht vorwärts zu bewegen. Angestrebt werden sollten Zuchtwerte, die über dem Durchschnitt liegen, einige wenige Tiere haben einen Zuchtwert von über 120, diese sind in der Zucht besonders interessant, das sie die besten Erbanlagen besitzen und gut vererben. Wer in seiner Herde beispielsweise die Milchleistung verbessern will, der soll einen Bock einsetzen, der einen besonders hohen Milchwert aufweist. Stellt man andere Leistungsanforderungen an seine Herde, wie beispielsweise eine Verbesserung der Fruchtbarkeit, so sollte ein Vatertier mit besonders hohem Fit-Wert eingesetzt werden.
Durch die in Zukunft wöchentlich durchgeführte Zuchtwertschätzung profitieren alle Rassen, denn sobald die notwendige Sicherheit der geschätzten Zuchtwerte erreicht ist, werden diese ausgewiesen und somit für den Landwirt auf Prüfberichten, in Versteigerungskatalogen sowie im Herdenmanagementprogramm sz online sichtbar.